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Zur aktuellen Weltlage
Die ungeheure, maßlose und scheinbar unbegrenzte Dynamik, die sich der supranational organisierte Kapitalismus, die sich seine Konzerne, staatlichen Machtzentren und seine Institutionen heute geschaffen haben und schaffen, und die schon nahzu überall fast alle Bereiche, die Verhältnisse von Gesellschaften, Leben und Natur global erfasst hat, erzwingt permanentes Lernen, Studieren, Neu- und Umdenken in jede Hinsicht und Richtung heute im Zeitalter der Neuen globalisierten Weltordnung. Der Appell und die Notwendigkeit hierzu richtet sich auch in erhöhten Maß an uns als Teile des Protestes und Widerstandes gegen eben diese Weltordnung. Seien wir nicht Teil des Problems, sondern Teile seiner Lösung.
Wir sehen heute die Bewegungen des globalisierten Kapitals und der imperialistischen Ein- und Angriffe des permanenten Krieges in einem dynamischen Prozess mit dem Ziel ständig weiterer Absicherung, Erweiterung und Ausdehnung seiner kolonialen Macht, globalisierten Herrschaft, Durchdringung und Ausbeutung über nahezu den gesamten Globus. Des Kapital lenkt und treibt maßgeblich die Staaten, Organisationen und supranationalen Zusammenschlüsse im Sinne und zur Durchsetzung seiner Interessen voran. Hier mittels der EU, NATO, IWF, WTO u.a. einschließlich ihrer sog. "demokratischen Wertegemeinschaft".
Diese strukturell bedingten strategischen Ziele des Imperialismus enthalten und bergen aber nicht nur alle Mittel zur Zerstörung, gleichzeitig bedeuten sie auch verstärkte Anfälligkeit für weitere extreme Krisen und für Selbstzerstörung, und das ursächlich in sich selbst. Vor allem aber werden sie weiter Notwendigkeiten und Möglichkeiten schaffen und vermehrt Chancen für passende und erfolgreiche Gegenstrategien der Angegriffenen und Ausgebeuteten eröffnen, für den Widerstand der kolonisierten Menschen und Völker, hier und in der drei Kontinenten.
In jedem Fall sind Auswirkungen und Konsequenzen des heutigen Imperialismus absehbar und zeigen sich heute schon, national, global, hier und im Trikont: Schaffung neuer Machtkonzentration hier: EU und NATO mit expansivem Drang zu Ausdehnung und Beherrschung mittels Kriegsführung weltweit, Diktaten, aufgezwungenen Sparprogrammen, Führung offener und Schürung subversiver Kriege, Infiltrationen, Destabilisierungen, Regimechanges. Die Folgen sehen wir nicht allein in Trikont, sondern auch an den Rändern der Blöcke und Machtzentren Europas und den USA.
In Konkurenz mit den neu entstehenden Zentren und eigener rücksichtloser Monopolisierung der Macht im eigenen Zentrum werden die Lebensgrundlagen überall prekär und weiter zerstört. Die Auswirkungen werden überall sichtbar. Was tun, um diese Bewegung zu bremsen und aufzuhalten, oder gar umzukehren? Angesichts Klimawechsel, land grabbing, globaler Handelsabkommen, Raubbau an Resourcen, neuer Sklaverei, Verelendung, weltweiter imperialistischer Angriffskriege?
Angesichts der immer sichtbareren Tatsache und Erfahrung dieser neuen kapitalistischen und imperialistischen Dynamik in ihren Prozessen von Aneignung, Verwertung und Zerstörung erscheint es zunehmend notwendig, ihr durch aufbauende und revolutionäre Bewegungen von unten kollektiv in unterschiedlichen Regionen und Kontinenten gemeinsam entgegenzutreten. Leider wurde die Welt in Kolonisierer und Kolonisierte gespalten. Und: immer gilt: der Feind schläft nie! Es gilt aber auch: wenn wir nicht versuchen, intensiver einzugreifen und seine neue Dynamik zu stoppen, wird er alles zu seinem Profit beenden und vernichten. Denn er ist nicht reformierbar.
Der kapitalistische Imperialismus geht notwendigerweise über Leichen und ist bereit, die Erde zu vernichten. Er lebt von Zerstörung, Ausbeutung und Krieg, ohne das kann er nicht weiter existieren. Wenn es nicht gelingt, seine verstärkte Globalisierung aufzuhalten, wird er alles in seinem Sinne beenden. Und das ist dann nicht mehr umkehrbar.
Noch ist nichts entschieden, vieles noch offen und möglich, doch eine noch lebenswerte Zukunft für Alle hier und im Trikont steht jetzt schon extrem auf der Kippe.
Entschiedene Alternativen, Ideen, überkommene Systeme und Utopien sind uns weggebrochen, die Ergebnisse und Errungenschaften vieler sozialer und antikolonialer Aufstände und Befreiungskämpfe rückgängig gemacht, zerstört und in die herrschende Weltordnung integriert. Der Feind und sein Druck scheint übermächtig, Gegenwehr ohnmächtig, Anforderungen, Hetze und Existenzdruck im Alltag dieser Verhältnisse scheinen unentrinnbar.
Und gerade deswegen: sich darin widerstandslos nur einzurichten wird auf Dauer nicht mehr funktionieren können. Und der von ihm geschaffene existenzielle gewordene Zwang, die Notwendigkeit, die eigene Lebensweise zu ändern, den Propagandalügen des Feindes eine eigene Widerstandspraxis in Solidarität mit den Kämpfen der Kolonisierten entgegenzusetzen, das wird weltweit neue Formen, Orte und Zielvorstellungen, neue Bewegungen des Widerstandes überall möglich machen und erzwingen, und auch das wird heute schon sichtbar.